Sokrates


Sokrates


Cheryl ging wie jeden Morgen an der kleinen Tierhandlung in ihrer Nachbarschaft vorbei. Der Besitzer, Herr Nebel, grüßte sie stets mit einem herzlichen „wunderschönen guten Morgen“. Sie mochte den alten Herrn, der sich rührend um all seine Tiere kümmerte und dem es nicht gleichgültig war, in welche Hände sie kamen. Manchmal, wenn die Zeit es zuließ, plauderten sie eine Weile über dies und das.

Heute Morgen stand ein großer Vogelkäfig vor der Tür, in dem ein zerrupfter grüner Vogel saß. Cheryl wunderte sich über den Zustand des Tieres. Da kam auch schon Herr Nebel freudig strahlend zu ihr. „Einen wunderschönen guten Morgen! Na, wie gefällt Ihnen unser Sorgenkind?“ und zeigte auf den Vogel, der ausdruckslos vor sich hin starrte. „Mmmh, er sieht nicht gerade gesund aus,“ sagte sie mit einem zwinkerndem Auge. Sie wollte den alten Herrn nicht beleidigen. „Ja, er ist in einer Art Dauer-Mauser. Das kann passieren, wenn die Vögel einem großen Stress ausgesetzt waren. Ich habe dieses Prachtexemplar, welches übrigens ein Alexandersittich ist, eine in Asien weit verbreitete Papageienart, aus dem Tierheim. Die wussten nichts mit ihm anzufangen und hatten keinen Platz. Er tat mir leid. Leider sitzt er nur auf der Stange, starrt vor sich hin und rupft sich immer wieder die nachwachsenden Federn aus.“ Herr Nebel sah traurig zu dem Tier. Cheryl schüttelte den Kopf. Wieder einmal hatte dieser liebe Mann, wie schon so oft zuvor, einem Tier das Leben gerettet oder ihm einen Alterswohnsitz geschenkt. Oft blieb er auf den Tieren sitzen, da die meisten Menschen lieber ein junges und gesundes Tier kauften. Aber Herr Nebel konnte einfach nicht anders. Zu sehr liebte er die Tiere. „Vielleicht möchten Sie ihn ja haben. Sie bekommen einen Freundschaftspreis. Die grünen Federn an seinem Hals passen so wunderbar zu ihren Augen.“ Cheryl lachte. Herr Nebel war nicht nur sehr tierfreundlich, sondern auch ein Chameur und machte gerne Komplimente. „Danke, Herr Nebel, das ist sehr lieb von ihnen. Aber ich denke nicht darüber nach, mir ein Tier anzuschaffen.“

Am nächsten Tag hatte sie es eilig. Gerade als sie an der Tierhandlung und dem Papagei vorbei ging, meinte sie, ihren Namen gehört zu haben. Beziehungsweise war es eine Art Gurren, welches offensichtlich von dem Vogel kam. Und das klang wie „Cherrrrrrrillll“. Seltsam! Der sonst so gleichgültige Blick des Tieres hatte sich verändert und es schaute Cheryl mit fragendem Blick an. Sie ging kopfschüttelnd weiter. Das alles bildete sie sich sicher nur ein.

Die nächsten Tage wiederholte sich das Ganze und sie konnte es nun nicht mehr als Einbildung abtun. Am Samstag, Cheryl hatte frei, ging sie wieder an dem Käfig vorbei und hörte eindeutig, wie der Vogel ihren Namen gurrte und sie anschaute. Sie blieb stehen. Es schien, als schaute der Papagei in ihre Seele und etwas berührte sie ganz tief. „Einen wunderschönen guten Morgen!“ Herr Nebel kam wie immer aus der Tür und strahlte sie an. „Das wünsche ich Ihnen auch! Wie heißt der Vogel eigentlich?“ „Ah, sie scheinen interessiert“, lächelte sie der alte Mann an. „Er hat noch keinen Namen. Mir ist noch keiner eingefallen. Aber vielleicht haben Sie ja eine Idee.“ „Sokrates“, sagte Cheryl, ohne darüber nachzudenken. Herr Nebel lachte. „Der Name gefällt mir, meine Gute! Er sieht in der Tat aus wie ein großer Philosoph und schaut auch so ernst. Und er war ebenso dem Tod geweiht, bevor ich ihn zu mir genommen habe. Vielleicht ist es ja jetzt an Ihnen, ihm seine Weisheiten zu entlocken.“ Er zwinkerte ihr zu. „Ich möchte ihn!“ Ohne darüber nachgedacht zu haben, kamen Cheryl die Worte über die Lippen. Sie bereute es sofort, als sie das freudige Gesicht von Herrn Nebel sah. Sie konnte ihm doch jetzt nicht sagen, dass diese Eingebung ein kurzfristiger Aussetzer ihrer Vernunft war. Zu sehr freute sich der alte Mann.

Als sie zu Hause auf den Käfig samt Papagei blickte, den Herr Nebel ihr bereitwillig nach Hause gebracht hatte, wusste sie nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Sokrates blickte sie an und sie meinte, ein Grinsen zu erkennen. „Quatsch!“ Sie hatte einfach eine zu starke Phantasie. Sie beobachtete das Tier und der Vogel beobachtete sie. „Cherrrrillll“. Da war es wieder. Er sagte klar und deutlich ihren Namen. Sie hatte Herr Nebel gefragt, ob er sprechen könne. „Nein, er hat noch nie ein Wort gesagt und auch das Tierheim hat mir bestätigt, dass der Vogel keinen Ton von sich gibt. Die haben sogar vermutet, er sei stumm.“ Sokrates schien arg verängstigt und das Futter konnte man ihm nur durch eine Schublade in den Käfig geben, da er sonst anfing zu hacken. „Cherrrilllll“. Sokrates legte den Kopf schief. Cheryl musste lachen. So etwas Verrücktes hatte sie schon lange nicht mehr erlebt.

So vergingen die Tage und Wochen. Cheryl gewöhnte sich immer mehr an das Tier und freute sich von Tag zu Tag mehr, dass sie sich für Sokrates entschieden hatte. Irgendwie schien es, als würde der Papagei ihrem Leben eine Sinn einhauchen. Sogar ihren Kollegen fiel auf, dass sie ruhiger und gelassener wurde. Wenn sie nach dem Grund gefragt wurde, war ihre Lieblingsantwort: „Ich habe einen Vogel.“

Eines Abends, sie saß in ihrem Wohnzimmer eingehüllt in eine weiche Decke, trank einen leckeren Tee und sinnierte über ihr Leben, da hörte sie es klar und deutlich: „Cheryl, wir müssen reden!“ Sie erschrak, denn es war außer Sokrates niemand im Zimmer. Aber sie hatte den Satz laut und deutlich gehört. „Dankbarkeit!“ Da war die Stimme wieder. Sokrates schaute Cheryl an. „Sokrates, jetzt schnapp ich über!“ sagte sie zu dem Vogel. „Nein, Cheryl, tust du nicht.“ Sie zuckte zusammen. Das konnte doch nicht sein, dass Sokrates zu ihr sprach. „Du hast mich von Herrn Nebel gekauft, obwohl mein Zustand nicht gerade der Beste war. Du sorgst gut für mich. Jetzt ist es an der Zeit, meinen Teil an dich zurückzugeben.“ Es war tatsächlich der Papagei, der zu ihr sprach!

Dankbarkeit ist die Basis zu deinem Glück! Wusstest du das, Cheryl?“ Der Vogel fuhr fort, als sei es das Normalste auf der Welt, dass er mit ihr sprach. „Was.... was meinst du dam.... damit?“ stotterte Cheryl. „Glück ohne Dankbarkeit geht gar nicht. Und Dankbarkeit ohne Glück auch nicht. Dankbarkeit gibt deinem Leben Sinn. Hast du je darüber nachgedacht? Und machst du dir täglich Gedanken darüber, worüber du alles dankbar sein kannst?“ Cheryl schüttelte den Kopf. „Nein! Wozu auch? Ich weiß doch, worüber ich dankbar sein kann.“ So langsam gewöhnte sie sich an den Gedanken, sich mit einem Papagei zu unterhalten. Vielleicht aber dachte sie auch einfach nicht mehr darüber nach, da Sokrates ihr diese Frage gestellt hatte. „Dann sag´ es mir: Worüber bist du von ganzem Herzen dankbar?“ Cheryl dachte nach. Es war offensichtlich doch nicht so einfach, aus dem Stehgreif zu sagen, worauf ihre Dankbarkeit beruhte. Sie machte sich noch einen Tee und dachte über die Frage nach.

Ich bin dankbar, dass ich gesund bin,“ sagte sie irgendwann. Ja, darüber konnte man dankbar sein. Gesundheit war doch das höchste Gut. „Definiere mir `gesund`!“ Sokrates ließ nicht locker. Wieder musste Cheryl lange nachdenken, bevor sie eine für sie stimmige Antwort geben konnte. „Mir tut nichts weh. Ich habe keine Krankheiten.....“ „Aha,“ meinte der Vogel. „Gut, ich weiß jetzt, was Gesundheit nicht ist. Aber was ist es für dich?“ Sokrates konnte echt nerven. Wieder musste Cheryl lange grübeln. „Ich bin schmerzfrei, entspannt, kann sehen, hören, fühlen, schmecken, riechen, mich bewegen. Ich kann denken und Zusammenhänge erfassen. Es gibt unzählige Dinge, die Gesundheit beschreiben.“ „Richtig“, nickte der Vogel. „Wann warst du das letzte mal dankbar für all diese Dinge, die dich gesund leben lassen?“ Cheryl verstand, worauf Sokrates hinaus wollte.

All diese wunderbaren Dinge, die sie konnte, nahm sie als selbstverständlich hin. Selbst jetzt hatte sie lange gebraucht, bis ihr diese wunderbaren Fähigkeiten bewusst wurden. „Stimmt, Sokrates! Dafür habe ich, glaube ich, noch nie bewusst Dankbarkeit empfunden.“ „Es ist nie zu spät, meine Liebe! Starte einfach sofort damit und du wirst schon nach nur wenigen Tagen den Unterschied in deinem Leben feststellen.“ Danach verstummt der Papagei. Auf Fragen gab er einfach keine Antworten mehr. Er saß, wie zuvor, stumm auf der Stange und pickte hin und wieder ein Korn aus seinem Futternapf.

Das Gespräch, auch wenn Cheryl es nach einigen Tagen als Einbildung abtat, zeigte trotzdem seine Wirkung, denn sie fing an, jeden Morgen nach dem Aufwachen und abends vor dem Einschlafen sich Gedanken darüber zu machen, worüber sie in ihrem Leben dankbar sein könnte. Und tatsächlich spürte Cheryl schon nach wenigen Tagen eine Veränderung. Sie fühlte sich wesentlich zufriedener und glücklicher in ihrem Leben. Alles schien auf einmal einen Sinn zu bekommen. Als ihre Kollegin Marion sie fragte, was das Geheimnis ihres Strahlens sei, antwortete Cheryl nicht wie üblich, sie habe einen Vogel, sondern sie berichtete von der Dankbarkeitsübung. Marion wollte das sofort ausprobieren. Und auch sie veränderte sich in einigen Tagen merkbar, so dass auch andere Kollegen nachfragten. Die Übung verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der Firma, so dass die gesamte Stimmung dort besser und besser wurde. Nach einigen Monaten verkündete der Chef, dass alle eine Gehaltserhöhung bekommen würden, da die Umsätze erheblich gestiegen wären. Konnte das alles mit nur dieser einfachen Übung vonstattengehen?

Gemütlichkeit!“ Wieder sagte Sokrates nur dieses eine Wort. „Was hat es mit der Gemütlichkeit auf sich?“ Fast schon freute sich Cheryl, dass der Vogel wieder mit ihr sprach. Denn das hatte er seit dem letzten Gespräch nicht mehr getan. „Gemütlichkeit hat etwas mit deinem Umfeld zu tun. Deine Wohnung, dein Haus, aber auch deine Freunde, Kollegen und deine Familie. Wann entspannst du am meisten? Wenn du es gemütlich findest oder ungemütlich?“ Cheryl lachte: „Natürlich, wenn es gemütlich ist!“ „Siehst du, und wenn du entspannst,“ fuhr Sokrates fort, „dann hat das Glück wieder seinen Einzug. Anspannung und Glück gehen nicht zusammen. Außer, wenn wir in freudiger Erwartungshaltung anspannen, wie zum Beispiel am Tag der Hochzeit oder bei einer Geburt. Der Nachteil ist, dass wir, sobald wir angespannt sind, nicht achtsam in die jeweilige Situation gehen können. Es ist, als spule ein Film ab. Das ist übrigens auch der Grund, warum viele Menschen weinen, wenn sie heiraten oder nach der Geburt. Es ist ein Stressventil, um die Anspannung abbauen zu können.“

Cheryl dachte darüber nach. Ja, da könnte etwas dran sein. „Das heißt, wenn ich für meine Gemütlichkeit sorge, da spanne ich weniger an und habe mehr Chancen, Glück empfinden zu können?“ „Ja, und wenn du es dir zum Beispiel zu Hause gemütlich machst, dann ist das auch eine Liebeserklärung an dich selbst. Denn wer gut für sich sorgt, sendet Signale an sein Unterbewusstsein, dass es geliebt ist. Das sorgt wieder für Entspannung und Glück. Ein positiver Kreislauf!“ Cheryl musste sich eingestehen, dass sie oft in der Eile vergaß, gut für sich zu sorgen. Oder im Büro fand sie es überhaupt nicht gemütlich. Das wollte sie ändern.

Gleich am nächsten Tag organisierte sie Pflanzen und Bilder für ihr Büro. Sie räumte alles, was auf dem Tisch nutzlos herum lag, in die Schränke und Schubladen. Anschließend schaute sie sich zufrieden um. Ja, jetzt war es gemütlich. Jeder, der ihr Büro betrat, fiel das auf. Helga, ihre Abteilungsleiterin, wollte diese Gemütlichkeit in ihrer gesamten Abteilung umsetzen. Schon nach wenigen Wochen sah es in der gesamten Firma sehr viel freundlicher aus. Alle Mitarbeiter fühlten sich wohler und sie kamen sehr viel besser gelaunt morgens zur Arbeit. Cheryl war begeistert! So einfache Dinge konnten alles zum Besseren verändern.

Vertrauen!“ Es war also wieder so weit. Sokrates hatte erneut eine Botschaft für Cheryl. „Wusstest du, dass Misstrauen erheblichen Stress hervorruft? Und Stress ist die Ursache Nummer eins für alle möglichen Krankheiten. Kennst du das Sprichwort: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser?“ Natürlich kannte Cheryl es. Sie war quasi damit aufgezogen worden. In ihrer Familie war Kontrolle die Basis für fast alles. Es kam ja nicht von ungefähr, dass sie als Single lebte. Zu viel Nähe machte ihr Angst, denn sie verlor dadurch ihre Kontrolle über das, was geschehen konnte. Sie hielt sich immer so sehr auf Abstand, dass jeder Partner nach einiger Zeit das Weite suchte. „Stell dir einfach die Frage: Was ist das Schlimmste, was mir passieren könnte? Und: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das tatsächlich eintrifft?“ Cheryl nickte. Ja, die Fragen waren gut und sie wollte es versuchen.

In den nächsten Wochen kam es immer wieder zu Situationen, in denen ihr Vertrauen auf die Probe gestellt wurde. Sie stellte sich jedes mal diese zwei Fragen und wurde sofort gelassener. Eines Abends saß sie in ihrem Lieblingscafé, als Jörg, der Kellner, an ihren Tisch kam: „Sag mal, Cheryl, was ist eigentlich los mit dir? Du bist ganz anders. Irgendwie viel entspannter. Du scheinst glücklich. Bist du etwa verliebt?“ Da erzählte sie ihm von den drei Botschaften und dass sie diese in ihrem Leben integriert habe. Seit dem würde sie täglich glücklicher und alles schien leichter. „Das mit dem Vertrauen spricht mich sofort an.“ Jörg setzte sich zu ihr an den Tisch. Es waren kaum Gäste anwesend und er wollte das unbedingt mit ihr besprechen. „Weißt du, ich habe einfach kein Selbstvertrauen. Immer wieder stelle ich meine Entscheidungen in Frage. Oder ich habe Angst, etwas falsch zu machen. Das macht mich ganz verrückt. Kennst du das?“ Er war noch nie so ehrlich gewesen und es erleichterte ihn ungemein. „Ja, natürlich kenne ich das! Und die zwei Fragen helfen dir in wirklich jeder Situation. Probiere es aus! Du wirst sehen, dass es dir vieles leichter macht. Denn die schlimmsten Erlebnisse finden eh nur in deinem Kopf statt.“

Als sie nach zwei Wochen wieder in das Café ging, strahlte sie Jörg schon von weitem an. „Mensch Cheryl, egal, was du heute bestellst, das geht auf´s Haus! Du hast mir wahnsinnig geholfen! Nur durch die zwei Fragen habe ich so vieles in meinem Leben erkannt. Das ist Wahnsinn! Und ich mache mich auf einmal nicht mehr so verrückt. Ich habe wirklich erkennen können, dass sämtliche Dramen fast ausschließlich in meinen Gedanken sind. Kaum etwas davon realisiert sich. Und wenn doch einmal, dann bin ich irgendwie vorbereitet und es ist nicht mehr so schlimm.“ Cheryl freute sich mit ihm. Ja, genau das hatte sie auch herausgefunden. „Und das Beste“, fuhr Jörg fort, „ich habe schon ganz viel Freunden von den zwei Fragen erzählt. Die machen das jetzt auch. Das scheint irgendwie eine Auswirkung auf alle zu haben. Wir sind einfach glücklicher!“ Wahnsinn, konnte es wirklich so einfach sein, Glück nicht nur selbst zu empfinden, sondern es auch an andere weiter zu geben?

Yoga!“ Da war es wieder: ein Wort. Klar und deutlich von Sokrates gesprochen. „Yoga kann auch zu deinem Wohlbefinden und Glück beitragen.“ „Wie das?“ Cheryl war sofort bei der Sache, weil sie sich schon vor Jahren mit Yoga beschäftigt hatte, aber bisher war ihr immer wieder etwas dazwischen gekommen, um es mal auszuprobieren. „Hatha-Yoga und Atemübungen können zum Beispiel dazu beitragen, dass du dich geschmeidiger bewegen kannst. Und in Krisen, können die Yoga-Philosophie, Asanas und Pranayama dazu beitragen, dass sie dir Klarheit bringen. Durch Fragen, wie: Wodurch bin ich in diese Lage gekommen? Gab es einen Auslöser? Wenn ja, welchen? Das Konzept der Kleshas besagt, dass tiefsitzende und störende Neigungen von Beginn der Geburt an vorhanden sind: Avidya - die falsche Wahrnehmung, Asmita – die Selbstüberschätzung, Dvesha – die Ablehnung, Raga – die Begierde und Abhinivesha – die tiefsitzende Angst. Es hilft im ersten Schritt, sich bewusst zu werden, welche der störenden Neigungen zu der Krise verholfen hat und im zweiten Schritt diese Neigung in Liebe zu hüllen, sie anzunehmen, nicht sich dafür zu verurteilen. Du wirst dich danach sicher und geborgen fühlen. Der Stress lässt nach und das Gehirn, welches vorher blockiert war, fängt nun gelassen an, nach Lösungen zu suchen.“

Cheryl zögerte nicht lange. Denn die Erfolge der letzten Botschaften von Sokrates hatten einen solch großen Erfolg, dass sie inzwischen ein tiefes Vertrauen in seine Philosophien hatte. Gleich am nächsten Tag meldete sie sich beim Yoga-Kurs an. Dort lernte sie genau die Punkte, die der Vogel ihr erklärt hatte. Schon nach wenigen Wochen Yoga merkte Cheryl, wie sie noch gelassener wurde. Herausforderungen, bei denen sie sich früher sehr schnell gestresst fühlte, nahm sie inzwischen gelassen an.

Eines Tages traf sie ihre Freundin Brigitte beim Einkaufen. „Sag mal, du siehst ja fantastisch aus. Welche Droge nimmst du? Die will ich auch!“ Brigitte sah sie neidisch an. Cheryl erzählte Brigitte von den Botschaften und dass sie die letzten Wochen einen tollen Yoga—Kurs besuche. Gleich in den nächsten Tagen kam ihre Freundin zu einer kostenlosen Probestunde und war so begeistert von dem Kurs, dass auch sie sich dort langfristig anmeldete. Immer mehr Freunde kamen in den Kurs. Und die Botschaften von Sokrates und die entspannenden Yoga-Übungen breiteten sich immer mehr aus.

Einen wunderschönen guten Morgen!“ Herr Nebel lachte Cheryl wie immer freundlich an. „Wie geht es Sokrates?“ Cheryl umarmte den erstaunten alten Herrn. „Sokrates hat die Welt verändert! Mein Leben ist so viel reicher durch ihn geworden. Ein toller Vogel! Den besten, den man sich wünschen kann!“ Herr Nebel kratzte sich verlegen am Kopf. „Ja, Sokrates ist schon etwas ganz Besonders. Und irgendwie habe ich den Eindruck, dass, seitdem sie den Papagei besitzen, es irgendwie schöner hier in der Nachbarschaft geworden ist. Alle Menschen sind sehr viel netter, glücklicher und zufriedener. Seltsam, oder?“ Cheryl lächelte wissend. „Ja, Herr Nebel. Manchmal haben Entscheidungen Auswirkungen, von denen wir am Anfang noch nichts ahnen können.“

Kommentare

  1. Die Vorgaben für diese Geschichte waren folgende Begriffe: Papagei, Dankbarkeit, Gemütlichkeit, Vertrauen und Yoga. Mein Dank gilt Cheryl, Marion, Helga, Jörg und Brigitte für eure Unterstützung!

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